Tuesday, November 29, 2011

Das Universum als Teil der Inquisition & Atheismus eine der skurrilsten Glaubenslehren


Ich bin da zufaellig uebers Narrenschiff reingedopst und dann wurde Es zunehmend Uebler

Mein soweit letzter Kommentar:
"Da muss ich jetzt die Segel streichen.
Du ueberfaehrst mich da mit einem, zugegeben, dehnbaren Kreationismus,  welchen du schon in deinem letzten Kommentar hast anklingen lassen: "Das ist letztlich eine Glaubensfrage, aber Weltentstehungstheorien ohne Gott erscheinen mir noch viel unwahrscheinlicher."
Ich bin, wovon du anfaenglich ausgehst, nicht zum Verreissen hier, ... i just dropped in ...
Gehe ich von deiner,  nahezu aggressiv verfochtenen Ueberzeugung aus, verstehe ich dies durchaus. Einem gigantisch religioesen Potential muss man ja nicht unbedingt die Tuer vor den Schaedel knallen.
Aus meiner Sicht balanzierst du damit am Grad zur Extreme, was schon an deinem heftigen, unterstellenden Stiefel gegen Atheisten leicht erkennbar wird. (selbst die Genesha sind realistischer)
Eine gar goettliche, auf Glauben basierende Arroganz.

"Atheismus ist nicht etwa die Abwesenheit von Glauben, sondern eine spezifische Glaubenslehre, und m.E. eine der skurrilsten."

Ich Glaube nicht, dass es keinen Gott(großes, unfassbares Rätsel, .. In Wahrheit eher ein Komplex von Fragen als eine Antwort. …. etc. …) gibt, ich Weis es.
Deine unnachgiebig, denunzierende Glaubensdiktatur hat mich mal wieder ueberzeugt mich besser nicht mit Glauebigen anzulegen.
Geschichte und Gegenwart lassen mir nicht allzuviel friedlichen Spielraum in diesesm brutalen Monopol. …. and i Love Freedom.

Solltest du meinen Beitrag als uebertrieben betrachten, geh einfach nochmal durch deine Kommentare/etc. .
Fuer derart 'Voodoo hab ich rein gar nichts uebrig!

Jake"

Ansonsten hab ich zB. von politischen Standpunkten aus nichts gegen diese Seite.

13 comments:

  1. Herrje, das zieht ja weite Kreise ... ;-) - Es ist doch immer wieder überraschend zu erleben, wie heftig jemand reagiert, wenn er sich in seinen persönlichen Glaubensdingen "angegriffen" fühlt! Es scheint tatsächlich so zu sein, dass jemand, der für sich geklärt zu haben glaubt, dass es einen Gott gibt, sehr verletzt wird, wenn ihm jemand sagt, dass er das für Blödsinn hält.

    Mich erinnert das fatal an Kai Winn aus "Deep Space Nine" ...

    Das ganze ist ein Paradebeispiel dafür, dass Religion eine vollkommen individuelle Angelegenheit zu sein hat und nichts, aber auch gar nichts in staatlichen, politischen oder gesellschaftlichen Instituationen verloren hat.

    Im stillen Kämmerlein soll jeder Mensch die Freiheit haben, einen bärtigen alten Mann im Himmel, die Sonne, irgendwelche Geister oder meinetwegen auch den Borg-Kubus anzubeten und daraus seine kraft zu schöpfen - aber sobald das in die Öffentlichkeit getragen und eine Missionierung der übrigen Menschen angestrebt wird, hört der Spaß auf.

    Es ist schlimm, dass Teile der Linken diesem Spiritualitätswahn erlegen sind und so ihrem Erzfeind, dem Kapital, in die Hände spielen. Und so erleben wir einmal mehr, dass diejenigen, die eigentlich am gleichen Strang ziehen, sich wieder einmal gegenseitig bekämpfen und damit nur den lachenden Dritten - nämlich die Kapitalisten - stärken.

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  2. ... und dass Sowas von Sowas kommt!

    "... Ich verschwende meine Zeit weniger mit dieser Art Geblubber, ..." .... hatte ich bei dir schon vermerkt.

    Nach unzaehlig, unfruchtbar verlorenen 'Schlachten, sollte ich, und weis es auch, besser Wissen.

    So typisch Mensch ich wieder mal bin, verbloedet die Hand immer wieder auf eine der beschissen heissen Herdplatten zu druecken.

    Ich sollte auch Rolands Versoehnungsangebot nicht annehmen, da mir Damit ja schon wieder gar goettliche Ambitionen unterstellet werden koennten. :-)
    .... (God forgives .. I Don't:)

    "Es ist schlimm, dass Teile der Linken diesem Spiritualitätswahn erlegen sind und so ihrem Erzfeind, dem Kapital, in die Hände spielen. ........." ... am gleichen Strang ziehen???" ... tun vor allem Linke/Sozn/Sonstige/.. sowieso NIE.
    Und wenns da auch 'nur im 'spirituellen Bereich schon bloed wird, ...??!!

    Zurueck zum Roland.
    Die naechste Stufe nach seinem goettlich basierenden Atheisten-Bashing sind Jehne'Viele, welche mir, Hitler/Stalin/Pol Pot/Aehnliches .., auf die unglauebige Haut brennen, um meinem Atheismus das boesest moegliche Trauma zu verpassen. .. So richtig NETT!!

    Zu Deutschland, ist in jeglichster Hinsicht, im europaeisch/westlichen Vergleich, die Annaeherung zu amerikanischer und sonstig anzutreffender Mega-Scheisse, am Auffaelligsten!

    ZB. gibt es in Europa-inklusive Osten, ca. 3 Millionen(neue) Evangelikale. Davon eine Million&Counting in Deutschland.
    (nur mal So)
    Nach Amerika ist Deutschland "The Land of Extreme" (absolut negativ gesehen)
    Ich wohne mit Sicherheit in LaLa-Land ... und Du in LaLa-Land-2.0

    Mit KrokodilsTraenen waehne ich mich dennoch semigluecklich, meine allumfassende Pain mit Charlie und ein paar wenig Anderen zu teilen.

    Gruss
    Jake

    PS. '99 hab ich ein (grob'religioeses)Lied geschrieben und Es 10 Jahre spaeter zu einem typisch verschissenen Anlass geposted.
    http://jakester-express.blogspot.com/2009/09/gott-erschafft-viele-helden.html

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  3. Ich sehe es nicht ganz so streng - denn letztlich bleibt's dabei, dass weder der "Gläubige", noch der "Ungläubige" mit letzter Gewissheit wissen kann, ob er recht hat.

    Meine Meinung ist da inzwischen wohl klar ... auch wenn es Dich vielleicht verwundern wird, dass ich nicht schon immer ein Atheist war. Ich war 20 Jahre (!) lang evangelischer Kirchenmusiker und bin jobbedingt in dieser langen Zeit jeden Sonn- und Feiertag in die Kirche gerannt und habe diesen Verein auf diese Weise unterstützt. Es hat also sehr lange gedauert, bis ich erkannt habe, wie gefährlich und kontraproduktiv die Kirche ist.

    Für noch gefährlicher halte ich indes diese "spirituellen" Ansätze, die sich nicht mehr auf bestimmte Religionen, sondern auf ein unbestimmtes "göttliches Wesen" beziehen. Da wird dann letztlich wirklich alles austauschbar und man landet ganz schnell in der ultrarechten, faschistischen Ecke - vielleicht sogar ohne es zu bemerken.

    Die zentrale Aussage der Esoterik kann man auch als Leitspruch des Neoliberalismus auslegen: "Wenn jeder nur an sich selber denkt, kommt doch niemand zu kurz."

    All das betrifft aber den Roland nicht, denn der hat in unzähligen Texten bewiesen, dass er ein zutiefst sozial denkender Mensch ist. Dass er dennoch dieser obskuren esoterischen Denkweise verhaftet ist, hat mich sehr irritiert ... vielleicht muss man das einfach als "individuelle Schrulle" abhaken, wie wir sie ja alle haben. :-)

    Dass er auch ganz anders kann, hat er ja mehrfach bewiesen - ich möchte nur an diese grandiose Kurzgeschichte mit dem Titel "Alternativlos" erinnern:

    http://hinter-den-schlagzeilen.de/2011/04/19/satire-alternativlos/

    Jemandem, der so etwas geschrieben hat, kann und darf man nicht böse sein. :-)

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  4. http://thinkprogress.org/politics/2011/11/30/379125/bachmann-evolution-censorship/

    LGT

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  5. Um Himmels Willen ... die Bachmann ist ja noch schlimmer als befürchtet! Ob sie den mittelalterlichen Blödsinn, den sie da verbreitet, wohl wirklich glaubt? - Oder ist auch sie nur eine berechnende Lügnerin und Betrügerin, die diesen obskuren esoterischen Quatsch aus purem Eigeninteresse propagiert?

    Es ist verwunderlich, dass Leute, die einen solchen himmelschreienden infantilen Blödsinn wie den "Kreationismus" öffentlich verkünden, nicht einfach schallend ausgelacht werden.

    Es ist kein Geheimnis, dass das Wissen der Antike im Mittelalter größtenteils wieder vergessen war. Angesichts solcher Symptome wie der Bachmann scheint das nächste Mittelalter direkt vor unserer Haustüre zu stehen. Es ist unfassbar.

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  6. Michele haut jeden Tag so was raus!
    Darauf ist wenigstens Verlass!


    http://www.huffingtonpost.com/2011/12/04/michele-bachmann-occupy-p_n_1127942.html?ref=occupy-wall-street

    LGT

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  7. Das laueft unter BTO- "You ain't seen Nothing Yet"
    'Bachmanns Twisted Overdrive' ...

    @ Charlie
    ".... nicht einfach schallend ausgelacht werden."
    Von Wem denn? ... etwa den 70-100 Millionen US-Evangelikalen und dem Rest der Christlich mutierten??

    ZB. hat .. Das letzte Praesident B. eindringlichst auf die Lehre des Kreationismus bestanden und wurde nicht nur ausschliesslich auf Anraten seines Gottes Praesident, sondern schob ihm, unter Anderem, auch den Angriff auf Irak in die goettlichen Schuhe.
    Nachdem man wieder mal ein paar 100Tausend Menschen weggebombt hat, kann man sich dann letzendlich wieder mal auf Gottes Eingabe berufen.!!
    Ganz am Anfang wurden ja schon rund 100 Millionen unchristliche Indianer/Indios entsorgt! ... etc.
    ...
    "Es ist allerdings richtig, wenn Du den Atheismus ebenfalls als eine Form des Glaubens kategorisierst" ....?

    ".... - denn letztlich bleibt's dabei, dass weder der "Gläubige", noch der "Ungläubige" mit letzter Gewissheit wissen kann, ob er recht hat." ....?

    Ich wurde auch nicht als ueberzeugter Atheist geboren.
    Ein kleines leeres Etwas mit nem trockenen Schwamm namens Hirn duerstend nach Fluessigkeit/Input.
    Ein paar Wochen spaeter(ich kann mich noch genau erinnern:) spritzte mir ein haesslich'alter Mann mit knochigen Fingern irgendein abgestandenes Wasser in die Fresse und machte mich zum Steuerzahler.

    Was wuerde ich drum geben mich in diese beschissene Zeremonie zu beamen, und ihm mit multibel'simultan'hoellischer Stimme und teuflischem Grinsen 'Deine Mutter lutscht Schwaenze in der Hoelle' zu verabreichen. ... Fun, und mein erster Hausarrest durch meine schockierten Eltern ...:)

    'Mit letzter Gewissheit' laueft bei mir planetarisch/galaktisch als auch Universal ueberhaupt gar nicht Goettlich. ... No fucking Intelligent Design or what so fucking GodThing Ever.

    Ich hab sicherlich auch meine "individuellen Schrullen" und bin als simpler Grobian gerne zu missinterpretieren.

    Aber mir selbst bin ich nicht allzu gegensaetzlich Extrem.
    .... womit wir dann wieder beim Thema/Roland sind.
    Natuerlich hab ich dem Roland den Atheisten gefuettert, und war 4telwegs gespannt, ob/wie er darauf eingehen wuerde.
    Hier in LaLa-Land geh ich kaum noch Risiko.
    ZB. hatten wie vor einigen Jahren die Tochter(45) einer guten, alten bekannten meiner Frau zu Besuch. Die nervte mich durchweg goettlich/religioes und schoss, nachdem ich mich als Atheist entlarvte, aus dem Gartenstuhl, streckte den zitternden Arm in eine imaginaere Richtung und schwallte in nahezu inquisitatorisch besessenem Ton und ebenso furchterregendem Gesichtsausdruck "Behold the Blasphemist ... You will burn in Hell" .....
    Nach der Schrecksekunde gabs von mir ein Fuck Off und unverzueglich,infinitives Hausverbot. ......

    Klar, ist der Roland so extrem nicht veranlagt, aber zu seinen sonstigen Qualitaeten ist diese contraere "individuelle Schrulle" auch nicht gerade zu verachten.
    Und da nehm ich weder Gefangene noch Geiseln!

    Ich heis ja nicht Dawkins :(((

    Gruss
    Jake

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  8. Zur Bachmann fällt mir nicht mehr viel ein ... wenn man es recht bedenkt, ist sie aber eigentlich genau die passende Präsidentschaftskandidatin für das apokalyptische Ende der Freiheit und Demokratie.

    Genau in diese Kategorie scheint ja auch diese Dame zu fallen, von der Du da berichtest, Jake. Ich fand die Vorstellung an sich ja ziemlich witzig, wie diese Frau Dir da mit keifender Stimme das "Brennen in der Hölle" prophezeit hat ... *g* ... aber letztlich sind solche Menschen ja nichts anderes als die Symptome des bevorstehenden Untergangs der Vernunft.

    Man sollte solche Leute einfach immer wieder auffordern, doch einfach mit in die Hölle zu kommen und dort eine Menge Spaß zu haben ... denn wenn der Himmel so aussieht, wie sich Bachmann & Co. das vorstellen, dann gibt es sicher keinen gruseligeren Ort. Also - auf in die Hölle, dreh den Verstärker bis zum Anschlag auf und roll die Weinfässer herein! :-)

    Aber nochmal zum Roland, der leider wieder nachgelegt und ein unsägliches Gedicht in sein Blog gestellt hat, das in seiner esoterischen "Spiritualität" für mich nur noch peinlich wirkt. :-( Ich habe in einem Kommentar mal versucht, ihn darauf hinzuweisen, dass es exakt dieselbe "Heilserwartung" eines "neuen Zeitalters" und eines "neuen Menschen" schon einmal kurz vor dem Zusammenbruch des Kapitalismus gegeben hat, nämlich in der Zeit des Expressionismus. Seine Reaktion lässt indes darauf schließen, dass er das offenbar nicht wirklich verstanden hat - oder nicht wirklich verstehen will.

    http://hinter-den-schlagzeilen.de/2011/12/02/roland-rottenfuser-2012/

    Damals kam anstelle der "neuen Ära des Menschen" das genaue Gegenteil - nämlich der Rückfall in die Steinzeit des Faschismus, das Ende der Demokratie und der Menschlichkeit sowie der schlimmste Krieg aller Zeiten samt der größten Anzahl an ermordeten Menschen.

    Und heute erleben wir wieder, dass Teile der Vasallen des Kapitalismus (Bachmann & Co.) in esoterischen Wahnsinn verfallen, wie das die Nazis damals auch getan haben, während Teile der Gegner des Kapitalismus auch wieder esoterische Fluchtmodelle in eine "neue Ära" bemühen, wie das auch damals schon der Fall war. Es ist zum Haareraufen ...

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  9. Zum beschissen'kollektiven Bachmann-Syndrom/etc. ein wenig Reales: http://www.loonwatch.com/2011/11/are-evangelicals-a-national-security-threat/

    'n bisschen Gallup: http://news.yahoo.com/muslims-most-loyal-american-religious-group-poll-says-002413175.html

    ... und funny Statistics: http://www.pewglobal.org/2011/11/17/the-american-western-european-values-gap/?src=prc-headline

    ..................

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  10. Charlie,

    Die 'Vorstellung find ich auch durchaus witzig, real erlebt ist es wesentlich unkomischer. .... und wenn schon, dann Gluehweinfaesser ... :-)

    Dich sehe ich noch als Realo unter 'belesenen/intelleckenden Linken/Sozn/etc. ... ansonsten kann und will ich EUCH nicht folgen koennen/duerfen.
    ZB. sagtest du: "Zu diesem Thema muss man viele Bücher lesen, um sich zumindest ansatzweise ernsthaft damit auseinandersetzen zu können." .... "Es gibt viele wichtige und informative Bücher dazu - ..." ...

    Ich habe '83 mal ein Buch gelesen. Science-Fiction(nein, nicht die SF-Bibel)
    Da hatte ich, nach Hauptschule, schon 8 Jahre Handwerk hinter mir und noch satte 20 to Come. (kein Buch mehr dazwischen ... und bis Heute)
    Ich habe euchbezueglich keinerlei Basis/Substanz und gehe mal, rein unterstellend, davon aus, dass ein Grossteil des Durschnittsdeutschen aus allen Schichten genausowenig ueber&auf euer 'Geblubber weis und gibt.
    Wen sprecht ihr damit an? ... Anspruchsvolle Selbstgespraeche unter Euch Belesenen Selbst?

    Gerade in deinem Link "zum Roland, der leider wieder nachgelegt ..." wird dies nur allzu deutlich.
    Wobei ihr euch, wie schon immer gehabt, wenn auch NETT&anspruchsvoll, 'bekriegt.

    In deinem aktuellen Beitrag: http://narrenschiffsbruecke.blogspot.com/2011/12/ein-etwas-anderer-bericht-aus-amerika.html ... sagt Sole unter Anderem "Es gibt in den USA keine funktionierende Linke mehr."

    Das gilt auch fuer Deutschland und den Rest des Westens.
    Was da noch an Rest-Linken auf der Kinnlade kriecht, hat schon immer und weiterhin den Anschluss verpasst!
    Ein ewiger EvolutionsStop zum 'modernen', staendig-simplen, brutalen, einschlaegigsten und doch so primitivst erfolgreichen DummGrunzen rechter Propaganda.

    Wiederholt unterstellend gehe ich davon aus, dass du weist was ich meine.
    Ansonsten Rest ich my Case Anyways!! ... da nicht auch nur ansatzweise ein linkes Proletariat zur Verfuegung steht!!

    'Es ist zum Haareraufen ...' ... und ich hab ne Glatze.

    Gruss
    Jake

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  11. Lieber Jake,

    ich seh schon, Du schätzt mich immer noch falsch ein. Es stimmt schon - ich bin ein "Akademiker", aber ich bilde mir darauf nichts ein und versuche statt dessen, in meinem Blog doch eher so zu schreiben, dass es auch jeder versteht. Schließlich ist das Ziel wichtig - nicht der Weg, auf dem man dorthin gelangt.

    Die Diskussion beim Roland zeigt mir aber auch, dass es durchaus Sinn macht, dass ich das, was ich an der Uni mal gelernt habe, auch gelegentlich mal einsetze - schließlich ist die Diskussion dort inzwischen doch in Gang gekommen und es zeichnen sich erste Ergebnisse ab. Da die Seite doch recht populär ist, können wir davon ausgehen, dass inzwischen doch ein paar mehr Menschen bewusst geworden ist, dass wir momentan mehr oder weniger eine Wiederholung der Weltwirtschaftskrise von 1929 erleben. Ich halte das für ziemlich wichtig.

    Außerdem ist es nun einfach mein Beruf, mich mit Literatur zu beschäftigen - und ich finde, Du solltest das einfach anerkennen, auch wenn Du damit nichts anfangen kannst oder willst.

    Was die Bücher betrifft: Es ist keine Frage, welche Schule man besucht hat oder welchen Beruf man ausübt - lesen und verstehen kann jeder, der kein Analphabet ist. Wenn Du selber nicht gerne liest, ist das Deine Entscheidung, gegen die ich auch gar nichts einzuwenden habe. Ich finde aber trotzdem, dass es eine verdammt gute Idee ist, Menschen zum Lesen anzuhalten.

    Und was die Science Fiction betrifft: Vielleicht erstaunt Dich das, vielleicht auch nicht - aber genau darüber habe ich meine Abschlussarbeit an der Uni geschrieben - über SF-Literatur. Es gibt nichts, was mich mehr fasziniert - und was gleichzeitig auch mehr über unsere heutige, reale Welt aussagt.

    Zusammenfassend kann man vielleicht sagen: Manchmal muss man "geschwurbelt herumschwadronieren", wenn man Menschen erreichen will (es gibt eben auch Akademiker), manchmal muss man einfach Klartext reden. Ich versuche den Spagat. - Und jetzt geh ich weiter meine Haare raufen, denn ich habe keine Glatze, sondern bin ein langhaariger Bombenleger. ;-)

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  12. Wie gesagt, deinen Realo/"..doch eher so zu schreiben, dass es auch jeder versteht." .. weis ich durchaus zu verstehen/schaetzen.

    Als auch schaetze ich 'gelegene Akademik, Belesenheit, Intellekt, .. ohne welche ich undefiniert auf meine Sinne/Instinkt/Lebenserfahrungen beschraenkt waere.
    Die Basis meiner Beschraenkung war allerdings immer ausreichend, um mir eine grobe, gezwungen'negative Draufsicht auf allumfassende Scheisse zu 'bilden.

    Definition bestaetigte und verschaerfte das Gesamtbild nur unwesentlich und schmerzhafter.

    Nur noch sehr selten verauessere ich meine offensichtliche Aversion gegen gewissen Linken/etc. 'Intellekt.
    Hat noch nie Sinn gemacht!
    Im zarten Alter 15 schimpfte mich ein aelterer rechtskonservativer Nachbar (nicht, dass ich mir dieser Definition damals auch nur im Geringsten bewusst war) aufgrund meiner Maehne und Ziegenbart JuSo. Dies als Schimpfwort interpretierend, gabs Knoechel.
    Zeitgleich bezeichneten mich Linksintellektuelle '68ger als primatproletarischen Caveman? ... und es gab vorsichtshalber mal Knoechel. ....

    2 Jahre spaeter wurde ich Nachts, auf dem Nachhauseweg von meiner Freundin, auf meinem Mofa, von einer zivilen Streife an ner roten Ampel 'ueberfallen. (Bubak-Time)
    Meine unverzueglichen KnoechelAmbitionen wurden durch den Eindruck einer Knarre gelindert.
    Meinen Vater, zur Feststellung meiner Personalien um halb2 morgens aus dem Bett zu scheuchen hatte die Androhung von Knoecheln seinerseits zur Folge. ...:)

    Bis dahin gepeinigt, hatte ich noch keinerlei politisch/gesellschaftliche Substanz, ausser einer angeboren aggressivsten Aversion gegen Bullies und sonstig noetigende Authoritaeten.

    Ich entwickelte ein zartes politisches Interesesse, .. dann kam Die Bundeswehr dazwischen (die mochten mich auch ganz besonders) und danach kam Kohl, womit mein gerade erwachtes politisches Interesse begraben wurde, da meiner Ansicht nach, nach einem vollidiotischen Kohl, absolut jeglichste Scheisse in Deutschland eine reale Chance hatte. BASTA!!

    Was mir seither, unter Anderem am meisten auf den Sack geht, sind gelegentliche Encounters mit linken Intellektuellen (gibts denn ueberhaupt Rechte?)

    Und wenn heute manch Verzweifelter feststellt, dass keine Linke mehr existiert, dann liegt es am Unvermoegen der Linken selbst.
    Da laesst das Intellekt das Proltariat auf der Strasse verkuemmern.

    Man hat ja wesentlich Besseres mit feinmikroskopischem Haarspalten zum tun.

    Not my Thing

    Gruss
    Jake

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  13. Schön, endlich mal mehr über Dich zu erfahren. :-) Unsere Erfahrungen/Erlebnisse liegen aber gar nicht so weit auseinander ...

    Nur mal ein Beispiel: In der Zeit von Kohl ist es mir auch (wiederholt) passiert, dass ich nachts auf dem Heimweg im (entsprechend uralten) Auto, verziert mit schönen Anarcho-Aufklebern, von den grünuniformierten Schergen angehalten wurde. Denen kam das wohl sehr suspekt vor, dass da so ein langhaariger, komisch gekleideteter Typ mitten in der Nacht in einer vollgequalmten Karre mit sehr lauter Musik durch den bürgerlichen Vorort fuhr ... und es hat mehrere Stunden gedauert, bis ich endlich weiterfahren durfte. Die haben mich und meine Karre bis in die entlegensten Winkel durchsucht, konnten aber nichts finden ... und waren sichtlich enttäuscht, als sie aufgeben mussten.

    Und das war, wie gesagt, kein Einzelfall, sondern es ist oft passiert. Schon damals war mir daher klar (wenn auch noch nicht in der tatsächlichen Tragweite), dass da etwas ganz gewaltig und grundlegend schief läuft in unserem "demokratischen", "freiheitlichen" Staat.

    Du kannst Dir sicher sein, dass die allermeisten der "geschwurbelt" daherredenden Linken ähnliche Erfahrungen hinter sich haben. Und wei Solidarität eben nicht nur in eine Richtung funktioniert, solltest Du da etwas gnädiger sein, finde ich.

    Du schreibst, dass Du dich größtenteils missverstanden oder ausgegrenzt oder nicht ernst genommen von manchen "intellektuellen Linken" fühlst ... habe ich das richtig verstanden? Du selbst bemühst Dich allerdings auch nicht unbedingt umfassend, eben diese Linken zu verstehen. Irgendwie beißt sich die Katze da in den Schwanz, oder?

    Nur mal so als Beispiel: Wenn zwei Musikfreaks sich stundenlang mit zunehmender Begeisterung darüber unterhalten, welche Bands und Konzerte besonders herausragend gewesen sind, ist das für Leute, die andere Musik mögen oder andere Interessen haben, mit absoluter Sicherheit sterbenslangweilig und irrelevant. Für die beiden aber ist es vielleicht das spannendste Gespräch seit Jahren. (Ich kann das übrigens auch sehr gut. ;-)

    Genauso ist das manchmal aber auch in politischen Dingen. Was für den einen abgehobener oder uninteressanter oder unbedeutender Unsinn ist, ist für einen anderen vielleicht extrem spannend. Deshalb muss man es aber doch nicht abwerten oder denjenigen, der andere Interessen hat, sogar angreifen. Die eigene Meinugn kann und sollte man dazu immer sagen, keine Frage! Aber wenn das Thema einen nicht interessiert, kann man doch nicht einfach sagen, dass es unbedeutend sei.

    Wenn Du heute also feststellst, dass es kein funktionierende Linke mehr gibt und gleichzeitig die "Intellektuellen" dafür verantwortlich machst, ist das zu einseitig und zu kurz gedacht. Es liegt doch auf der Hand, dass "Intellektuelle" nicht nur Verständnis für das "Proletariat" aufbringen müssen (was zweifelsfrei richtig ist) - der Umkehrschluss gilt aber genauso: Auch das "Proletariat" muss sich etwas bewegen und sich "Intellektuellen" annähern.

    Ich selbst sehe da übrigens überhaupt keine so großen Unterschiede. Der eine interessiert sich für Musik, der andere für Mechanik ... der eine liebt es, Gedichte zu interpretieren, der andere geht lieber in der Natur wandern ... und wer will nun beurteilen, was davon "wertvoller" oder "besser" ist als das andere?

    Wichtig allein bleibt doch die Bekämpfung dieses menschenfeindlichen Systems, dem wir ausgesetzt sind - wir bleiben trotzdem sehr unterschiedliche Menschen mit sehr unterschiedlichen Interessen ... und das ist doch auch gut so.

    Lass mich weiter "Haare spalten" - und klopp' Du weiter verbal auf die neoliberale Bande drauf ... wir haben dasselbe Ziel und ergänzen uns prima! :-)

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