28. November 2011 um 10:47
Die Kommentatoren Charlie und Jakester argumentieren hier aus einer Position des “gesunden Menschenverstands” heraus. In meinem Alltag erlebe ich die Wirklichkeit genauso. In der Quantenwelt muss man sich allerdings umgewöhnen, weil vieles, was man für “normal” und “logisch” hält, einfach nicht mehr gilt. Physiker beschäftigen sich tatsächlich mit Fragen wie: “Ist ein Gegenstand überhaupt noch da, wenn ihn niemand mehr wahrnimmt?” Siehe z.B. das Paradox von “Schrödingers Katze” (nachzulesen bei “Wikipedia”). Empfehlenswert ist auch das Buch “Das bewusste Universum” von Amit Goswami (Physiker, kein Esoteriker). Das Argument, dass ein Tisch objektiv vorhanden sein muss, weil ich mich an ihm stoße, sticht nicht. Ob ich etwas sehe, höre oder spüre – es könnte mit dem Wahrnehmungsvorgang aus der Potenzialität in die Existenz treten.
Übrigens mag auch ich es nicht, wenn in seichten Esoterik-Büchern schlicht behauptet wird: “Wir erschaffen uns unsere Wirklichkeit selbst”, einfach, weil man das glauben will, nicht weil man von Physik eine Ahnung hat (siehe etwa das Buch “The Secret”). Das suggeriert eine beliebige Formbarkeit der Wirklichkeit durch unseren Geist, vor allem die Formbarkeit unseres Lebens, unserer Beziehungen, unseres Bankkontos usw. Daraus resultiert oft die Beschimpfung derer, denen es schlecht geht nach dem Motto: “Wer arm ist, hat sich Reichtum nur nicht intensiv genug vorgestellt.”
Der Einzelmensch ist alles andere als allmächtig, und die Bandbreite dessen, was er wahrnehmend von der Potenzialität in die Realität überführen kann, ist sehr begrenzt. Andererseits ist Geringschätzung des Menschen (“wir sind so klein im riesengroßen Weltraum”) nicht angemessen. Gegenüber der Mikrowelt sind wir Giganten. Durch uns kann sich das Universum wahrnehmen, kann über sich nachdenken, kann sich selbst lieben. Die Erde ist klein, aber wir wissen nicht, wie viele wahrnehmungsfähige Wesen es im Universum gibt. Vielleicht ist es so: Alle wahrnehmungsfähigen, mit Bewusstsein ausgestatteten Wesen zusammen erschaffen das Universum, indem sie es aus der Potenzialität in die Realität rufen.
Ein “totes” Universum ohne wahrnehmende Wesen hat es vielleicht nie gegeben. Es gab immer zumindest einen, der wahrnahm: der “große, überpersönliche Geist” oder “Gott” oder “die letzliche Wirklichkeit” (buddhistisch) oder “Haqq” (islamisch). Und Gott “fasst weder Schlaf noch Schlummer” (Koran). Das ist letztlich eine Glaubensfrage, aber Weltentstehungstheorien ohne Gott erscheinen mir noch viel unwahrscheinlicher. Vielleicht erschafft Gott wahrnehmend durch uns, sieht das Universum gleichsam durch unsere Augen, hört es durch unsere Ohren usw. Damit relativiert sich auch der Vorwurf, der Mensch wolle sich selbst eine übermäßige, gottähnliche Bedeutung zuschreiben. Er ist ja eher nur ein “Kanal”.
Ich weiß, das alles ist sehr schwer zu fassen. Ich behaupte nicht, dass ich alles verstanden habe. Mit jeder (versuchten) Antwort stellen sich neue Fragen.
Zum Schluss, um die Verwirrung komplett zu machen, noch das “Harry Potter”-Paradoxon:
Harry: “Ist das hier real, oder findet es nur in meinem Kopf statt?”
Dumbledore: “Es findet zweifellos in deinem Kopf statt. Aber was führt dich zu der Annahme, dass es deshalb nicht real wäre?”
(Roland Rottenfußer)" .................... sonst noch Was? .... warum nicht, im selbigen Beitrag abrundend: "Atheismus ist nicht etwa die Abwesenheit von Glauben, sondern eine spezifische Glaubenslehre, und m.E. eine der skurrilsten. Wenn die Hindus z.B. meinen, es existiere eine Gottheit mit Elefantenkopf (Genesha), so halte ich das für unwahrscheinlich, aber nicht für völlig unmöglich. Wenn Materialisten dagegen behaupten, Leben habe sich von selbst entwickelt (wofür es Hilfsbegriffe wie “Mutation” oder “Selbstorganisation” gibt), dann ist das eine so fantastische Behauptung, dass mir die Anbeter Ganeshas vergleichsweise wie Realisten vorkommen." .... "Und wer überzeugt ist, dass es keinen Gott gibt, dass sich das alles also “von
allein” entwickelt hat – die Bahnen der Planeten, Pflanzen, Tiere, der
menschliche Körper, die Gefühle, der Geist -, der muss extrem gläubig sein.
..."
Im Kontext, findet diesertart Schwachsinn auf den "Konstantinischen Alarmglocken" ... kurz Konstantin Wecker/Hds. ... statt, ... welche fuer, diesbezueglich durchaus angebrachtnotwenige Kritik, in Bezug auf religioes'spiritual'esoterisch- politisch motivierten EinAusfluss, keinerlei Tolleranz hegt.
ZB. neulich: "Hintergrund ist die Überzeugung, dass die Grabenkämpfe zwischen der linken politischen Szene (vor marxistischem Hintergrund häufig kritisch gegenüber allem Religiösen) und der meist unpolitischen Spiriszene überwunden werden müssten – im Interesse eines gemeinsamen Eintretens für eine liebevollere Welt, in der Innen und Außen zusammenwirken."
Einer dieser, vollkommen bekloppt, sinnentfernten Verblubberungen, da ich mich mit "meist unpolitischen Spiriszenlern" schon mal ueberhaupt gar nicht politisch auseinandersetzen muss!
Diese Penner wissen offensichtlich?? gar nicht, in welch gewohnt kackbraunen Fussstapfen sie waden, wenn sie unglauebig/atheistisch Linke(Marxisten/Sozn/Sozialisten/etc. in ihre alternativlos'religioese Tonne treten.
Alleine die Ignoranz gegen den, so bitter notwendig, rechtlichen Fakt der Trennung zwischen Staat/Politik und Kirche/Religion macht diese Spinner so obsolete, wie auch diverse Regierungen, welche offensichtlichst diese rechtlichen Trennung ebenso nicht respektieren/folge leisten.
Ohne Glaube nichts Gutes ... lief nicht erst die letzten 500-2000 Jahre einwandfrei .... mehr Davon braucht kein Schwein.
Monday, November 24, 2014
Roland Rottenfußer sagt: ..............z.B.
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